MÜHLE
Die Höfe und Felder der Lesachtaler Bergbauernfamilien liegen auf Hangterrassen bis zu 1427 Meter Seehöhe. Jeder Weg zu Märkten und Städten war noch bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts mühsam, im Winter fast unmöglich. Selbstversorgung war lebenswichtig, besonders wenn es ums Mehl ging. So blieb der Anbau von Brotgetreide, vor allem Weizen, erhalten und entstanden auf engstem Raum außerordentlich viele Mühlen – das Lesachtal war als Tal der 100 Mühlen bekannt. Heute backen die Frauen wiederum neu bestärkt mit hofeigenem oder im Tal erzeugtem Mehl.
Altes Handwerk ...
In Maria Luggau und Strajach stehen sechs wasserbetriebene Mühlen, die regelmäßig benutzt werden und das Getreide zwischen schweren Mühlsteinen langsam und schonend gemahlt wird. Das gibt dem Mehl den richtigen Dreh und dem Lesachtaler Brot seinen reichen, fruchtigen Geschmack.
... Moderne Technik
Neben bestehenden Mühlen und Holzbacköfen, wird auch moderne Technik verwendet. Im Haus Elektro-Steinöfen statt Holzöfen, und auf dem Feld Maschinen statt Zugtieren. Statt über waghalsige, selbstgebaute Materialseilbahnen verläuft jetzt der Transport zwischen Feld, Mühle und Hof auf Straßen. Diese Neuerungen ebnen der nächsten Generation den Weg zum eigenen, dem „Lesachtaler Brot“, dessen Getreide im Tal wächst, geerntet, vermahlen und auch gebacken wird.